Freefilmers ist ein Kollektiv von Filmemacher*innen und Künstler*innen, die ursprünglich aus Mariupol in der Ukraine stammen. In den letzten fünf Jahren haben wir uns mit den urbanen Veränderungen in der Ostukraine und ihrer multikulturellen Atmosphäre beschäftigt. Wir haben auch die Kreativität der Arbeiter*innenklasse und die industrielle Vergangenheit und Gegenwart postsozialistischer Städte erforscht.
Unsere aktuellen Projekte konzentrieren sich auf Erinnerungen und Archive jenseits offizieller historischer Narrative und geschlechtsspezifische Gewalt in der patriarchalen kapitalistischen Gesellschaft. Wir haben uns immer an eine antikapitalistische Agenda und einen intersektionalen Feminismus gehalten und unser Ziel war es, eine andere Form des Filmemachens zu schaffen, eine die auf Zusammenarbeit und einem ethischen Ansatz beruht.
Am 24. Februar begann Russland mit einer umfassenden Invasion in der Ukraine. Viele Städte, in denen wir gearbeitet haben, wurden durch ruschistische Beschusse und Luftangriffe zerstört. Mariupol, Sewerodonezk, Lysytschansk, Nova Kachowka sind alle ab dem 16. Dezember okkupiert.Viele von uns haben ihre Häuser und Arbeitswerkzeuge verloren.Viele von uns haben ihre Freund*innen und Verwandten verloren. Es stimmt, dass der Verlust an Menschenleben enorm hoch ist und Tausende von zivilen Todesopfern bestätigt wurden.
Die wichtigste Sequenz auf unserer Zeitleiste dreht sich also nicht um Filme, sondern um den Aufbau eines Netzwerks der Solidarität und Unterstützung für die Ukrainer*innen, die unter der russischen imperialistischen Aggression leiden und dagegen kämpfen.
Die Freefilmers befinden sich in verschiedenen Teilen der Welt, aber wir arbeiten gemeinsam daran, unsere Heimat wiederherzustellen und den ganzen Planeten zu einem Ort frei von Gewalt und Aggression zu machen. Dies sollte der letzte imperialistische Kolonialkrieg sein. Die Ukraine steht zufällig in seinem Zentrum, aber er betrifft jeden einzelnen Menschen auf diesem Planeten, dessen Werte Freiheit und Gleichheit sind.
Wir brauchen keine Produzent*innen und Regisseur*innen aus dem globalen Norden, die jetzt in die Ukraine kommen und uns als Fixer für ihre aufschlussreichen Spielfilme über den Krieg anheuern. Wir wollen nicht, dass unsere Geschichte der ganzen Welt erzählt wird, während wir um den Schutz unserer grundlegenden Rechte kämpfen.
Helft uns zu überleben, und wir werden unsere eigenen Filme über das machen, was wir durchmachen mussten.